Wissenschaft|1. November 2025
Bessere Finanzierung der Grundlagen-Forschung
In einem aktuellen Editorial von Nature (29.10.2025) wird betont, wie unverzichtbar die Grundlagenforschung für wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt ist. Viele der wichtigsten Innovationen der letzten Jahrzehnte – von der Magnetresonanztomographie (MRT) bis zu Medikamenten wie Ozempic – entstanden aus Projekten, die ursprünglich keinerlei praktischen Nutzen im Blick hatten.
Die Autoren warnen jedoch, dass diese Art von Forschung zunehmend unter Druck gerät: Fördergelder fließen heute häufiger in kurzfristige, anwendungsorientierte Projekte, während explorative Ansätze als zu riskant gelten. Dabei sind es gerade die vermeintlich zweckfreien Experimente, die oft völlig neue Erkenntnisse hervorbringen – Grundlagen, auf denen später ganze Industrien aufbauen.
Nature ruft daher Politik, Wissenschaftsorganisationen und die Öffentlichkeit dazu auf, Neugier als treibende Kraft der Forschung wieder stärker zu würdigen und gezielt zu fördern. Denn wer nur das Offensichtliche finanziert, beschneidet die Chancen auf echte Durchbrüche.
Investitionen in Grundlagenforschung sind Investitionen in die Zukunft. Sie schaffen das Fundament für die Technologien, Therapien und Ideen, die unsere Welt in Jahrzehnten prägen werden – auch wenn wir heute noch nicht wissen, welche das sein werden.
Quelle
Nature (2025). From MRI to Ozempic: Breakthroughs that show why fundamental research must be protected. Nature, 646, 1026. https://doi.org/10.1038/d41586-025-03470-1