Wissenschaft|22. Mai 2024
Didaktik der Entrepreneurship Education
Zusammenfassung:
Entrepreneurship Education zielt darauf, Lernende zu Entrepreneur*Innen zu qualifizieren. Der weit überwiegende Teil der internationalen Entrepreneurship-Education-Forschung geht der Frage nach, wie erfolgreich – gemessen an unterschiedlichen Variablen, hauptsächlich der Gründungsabsicht – sie dabei ist. Dabei wird Entrepreneurship Education in der Regel jedoch unzutreffend als homogenes Gut betrachtet. Anstelle der dominierenden Ergebnis-Orientierung, nimmt der vorliegende Beitrag eine Binnenperspektive ein und geht der Forschungsfrage nach, wie Entrepreneurship auf tertiärer Ebene international gelehrt (Status quo) wird und wie die internationale tertiäre Entrepreneurship-Lehre optimiert werden kann (Verbesserungspotenziale) – im Hinblick auf zu identifizierende entrepreneurship-spezifische Lehr-/Lern-Ziele, Lehr-/Lern-Inhalte, Lehr-/Lern-Methoden und Methoden der Lernerfolgskontrolle. Zu diesem Zweck berichtet der Beitrag über fünf Teilstudien und führt diese zu einem holistischen Entrepreneurship-Curriculum zusammen. Der Status quo wird zum einen aus der Perspektive der Entrepreneurship-Education-Forschung durch eine bibliometrische Analyse und – spezifischer – aus der Perspektive des Teilgebiets der curricularen Entrepreneurship-Education-Forschung durch eine systematische Literaturanalyse, zum anderen aus der Perspektive der entrepreneurshipbezogenen Lehrpraxis mit Hilfe einer Curriculumanalyse ermittelt. Verbesserungspotenziale werden aus der Perspektive von Forschung und Lehre durch eine Delphi-Studie unter Entrepreneurship-Professor*Innen sowie aus der Perspektive der unternehmerischen Praxis durch problemzentrierte Interviews mit Unternehmer*Innen erhoben. Der Beitrag schließt mit theoretischen, lehrpraktischen und bildungspolitischen Implikationen sowie einem Forschungsausblick.
Quelle:
Tiberius, V. (2024). Didaktik der Entrepreneurship Education: Status quo und Verbesserungspotenziale. Zeitschrift für ökonomische Bildung, 13, 1-74. doi:10.7808/zfoeb.2024.13.97