Wissenschaft|2. Juni 2025
Motivation und Zusammenarbeit als Prädiktoren der Forschungsleistung von Entrepreneurship-Wissenschaftlern
Unsere neue Studie liefert überraschende Einblicke darin, wie und warum Entrepreneurship-Forscher hohe Forschungsleistungen erzielen.
Gestützt auf die Selbstbestimmungstheorie und die Theorie des sozialen Austauschs kombinierten wir Partial Least Squares Structural Equation Modeling mit einer fuzzy-set Qualitative Comparative Analysis, um zu untersuchen, wie verschiedene Motivationskräfte und Kooperationsnetzwerke die wissenschaftliche Performance prägen. Das Multi-Methoden-Design ermöglichte es uns, sowohl lineare Effekte als auch nuancierte „Erfolgsrezepte“ in einem Feld abzubilden, in dem Wirkung an Zitierungen, Fördermitteln und gesellschaftlichem Einfluss gemessen wird.
Ohne das Ergebnis vorwegzunehmen, deuten die Befunde darauf hin, dass eine Art von Motivation eine wesentlich entscheidendere Rolle spielt, als es die gängige Meinung vermuten lässt, während die andere nur schwach wirkt. Zudem zeigt die Studie, wie Erwartungen innerhalb von Kooperationen die Produktivität subtil beeinflussen und die Motivationsfrage um eine weitere Facette erweitern.
Zusammenfassung:
Forschung, die neue Erkenntnisse im Bereich Entrepreneurship hervorbringt, kann unternehmerischen Erfolg und sozioökonomisches Wachstum fördern. Dieser Beitrag untersucht den Einfluss intrinsischer und extrinsischer Motivationen auf die Forschungsleistung von Entrepreneurship-Wissenschaftlerinnen, wobei ein besonderer Fokus auf Forschungskooperationen gelegt wird. Auf der Grundlage der Selbstbestimmungstheorie (SDT) und der Theorie des sozialen Austauschs (SET) schließt die Studie eine Lücke in der Entrepreneurship-Literatur, indem sie analysiert, wie unterschiedliche Motivationsarten die Forschungsproduktivität beeinflussen. Mithilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes werden die linearen Beziehungen zwischen Variablen mittels Partial Least Squares Structural Equation Modeling (PLS-SEM) untersucht und mit der fuzzy-set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA) Konfigurationen von Bedingungen identifiziert, die zu hoher Forschungsleistung führen. Die Ergebnisse zeigen, dass extrinsische Motivationen – etwa Anerkennung und finanzielle Anreize – die Forschungsleistung signifikant steigern, während sich für intrinsische Motivationen kein unterstützender Effekt nachweisen lässt. Erwartungen des sozialen Austauschs vermitteln die Beziehung zwischen extrinsischer Motivation und Forschungsleistung nur in geringem Maße. Diese Befunde unterstreichen die Bedeutung äußerer Belohnungen und kollaborativer Dynamiken für die Entwicklung wirkungsvoller Entrepreneurship-Forschung und geben akademischen Führungskräften, Forschenden und politischen Entscheidungsträgerinnen Hinweise darauf, wie produktivere Forschungsumgebungen in diesem schnell wachsenden Feld geschaffen werden können.
Quelle:
Drăgan, G. B., Tiberius, V., Rosin, K., Ben Arfi, W., Micu, A., & Căpățînă, A. (2025). Motivation and collaboration: Unraveling entrepreneurship scholars’ research performance. Review of Managerial Science, in press. doi:10.1007/s11846-025-00908-8
